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01 Kuratoren: Aljoscha Begrich, Helgard Haug, Stefan Kaegi, Jörg Karrenbauer
Aljoscha Begrich, geboren 1977 in Braila, arbeitet seit 2003 am Theater als Bühnenbildner und Dramaturg, sowohl in der Freien Szene als auch in Stadt- und Staatstheatern. Am Schauspiel Hannover kuratierte er das fünfjährige Projekt „Die Welt ohne uns“, bei dem in unterschiedlichen Akten aus einem Containerzuschauerraum heraus der Zerfall der postanthropozentrischen Welt beobachtet werden konnte. Begrich begann seine Zusammenarbeit mit Rimini Protokoll bei dem Bühnenbild von „Bodenprobe Kasachstan“ (2011) und erarbeitete darüber hinaus gemeinsam mit Stefan Kaegi „Remote X“ und „Volksrepublik Volkswagen“. ////////////////////////////// Helgard Haug realisiert in unterschiedlichen Konstellationen Interventionen im öffentlichen Raum sowie dokumentarische Theaterstücke und Hörspiele. Wirklichkeit wird nicht abgebildet, nicht künstlich dramatisiert, sondern mit neuen Vorzeichen auf die Bühne bzw. ins Radio geholt. Eines der jüngsten Projekte ist zum Beispiel die Simulation der „Welt-Klimakonferenz“ am Schauspielhaus Hamburg. 2002 gründete sie mit Stefan Kaegi und Daniel Wetzel das Label Rimini Protokoll als postdramatischen Gegenentwurf zum klassischen, dramatischen Theater. In „Call Cutta in a Box“ erforschten sie beispielsweise was passiert, wenn die transatlantische Verbindung zwischen einem indischen Call-Center und einem westlichen Konsumenten nicht dem Verkauf, sondern der Verführung dient. Ein weiteres Beispiel ihrer Arbeit ist das Multi-Player Videostück „Situation Rooms“, in dem die globalisierte Welt der Pistolen, der Sturmgewehre und Drohnen, der Regierenden und Flüchtenden nachgebaut wurde, die zu einem Parcours unerwarteter Nachbarschaften und Kreuzungen führte. ////////////////////////////// Stefan Kaegi entwickelt in verschiedensten Konstellationen dokumentarische Theaterstücke, Hörspiele und Stadtrauminszenierungen, die oft wirtschaftliche Verflechtungen auf eine menschliche Komponente herunterbrechen. So inszenierte Kaegi 10.000 Heuschrecken im Schauspielhaus Zürich sowie fünf Öl-Experten aus Kasachstan. Gemeinsam mit der argentinischen Regisseurin Lola Arias erfand und kuratierte er das transportable Festival „Ciudades Paralelas“, bei dem verschiedene Künstler sich mit urbanen Orten auseinandersetzten und für Bahnhöfe, Fabriken und Hotels Interventionen schufen. Zurzeit ist seine Audiotour „Remote X“ in Abu Dhabi und Moskau zu erleben. Seit 2002 arbeitet er mit Helgard Haug und Daniel Wetzel unter dem Label Rimini Protokoll, zuletzt realisierten sie „Hausbesuch Europa“ als Zuhausetheater für 15 Wohnzimmergäste. ////////////////////////////// Jörg Karrenbauer arbeitet seit 2003 mit Rimini Protokoll zusammen und hat sich seit dem auf städtische Interventionen in aller Welt spezialisiert. Mit Stefan Kaegi entwickelte er „Cargo Sofia“, eine Lastwagenfahrt über das Leben zweier bulgarischer LKW-Fahrer, bei der das Publikum auf der Ladefläche des LKWs durch die Stadt fuhr, der nun für Truck Tracks Ruhr wieder zum Einsatz kommt. Vier Jahre tourte Karrenbauer mit dem Projekt durch mehr als 30 Städte in Europa, im Nahen Osten und entwickelte neue Versionen für Festivals in Tokyo, Singapur und die EXPO in Shanghai. Zusammen mit Kaegi und Lola Arias realisierte er das Festival „Ciudades Paralelas“ in Cork, Warschau und Singapur. Seit 2013 inszeniert er zusammen mit Kaegi weltweit den kollektiven Audiowalk „Remote X“.
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02 Musik: Frank Böhle
Frank Böhle hat Angewandte Kulturwissenschaften und ästhetischen Praxis in Hildesheim studiert. Seit dem Jahr 2000 arbeitet er freiberuflich als Sounddesigner und Musikproduzent für Theater-, Hörspiel- und Filmproduktionen sowie als Tonmeister für verschiedene Theater und Festivals. Darunter sind Arbeiten mit Rimini Protokoll, der RuhrTriennale, dem Schauspielhaus Bochum, dem HAU Hebbel am Ufer Berlin, dem WDR und SWR. Zu seinen letzten Produktionen gehören: „100% Amsterdam“ und „100% Yogyakarta“ sowie „Situation Rooms“ (Rimini Protokoll), „Shooting Ourselves“ (Christine Cynn, Substans Film AS) und Jan Klatas „Hamlet“ (Schauspielhaus Bochum).
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03 Musik: Rasmus Nordholt
Rasmus Nordholt macht elektronische Musik. Sein musikalisches Tun steht häufig in künstlerischen Kontexten zwischen (Musik-)Theater, Hörspiel, Performance und Tanz. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit der Gruppe kainkollektiv. Außerdem schreibt Rasmus Nordholt eine Promotion über das Musikalische im Denken von Jean-Luc Nancy, Gilles Deleuze und Félix Guattari, Michel Serres u.a.
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04 Video: Ulrike Franke und Michael Loeken
Michael Loeken und Ulrike Franke entwickeln und realisieren gemeinsam seit 1995 Dokumentarfilme für Kino und Fernsehen. Parallel zu dieser Arbeit entstanden in den letzten Jahren Videoinstallationen u. a. in Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus Bochum. Ihre Werke sind gekennzeichnet durch eine persönliche Handschrift, die mit genauem Blick auf den Alltag Allgemeingültiges erkennbar macht. Sie befassen sich hauptsächlich mit sehr persönlichen Geschichten von Menschen mit unterschiedlichen Lebensentwürfen und Schicksalen vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Entwicklungen und Umbrüche. 2015 haben Loeken/Franke mit „GÖTTLICHE LAGE – Eine Stadt erfindet sich neu“ eine Trilogie, die über 10 Jahre den Strukturwandel im Ruhrgebiet begleitet, abgeschlossen. Ihre Filme fanden internationale Aufmerksamkeit und wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet (u.a. Best Film Award (Hot Docs, Toronto), Best Film Award (One World, Prag), Grimme Preis (Deutscher Filmpreis)).
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05 Produktionsleitung/Dramaturgie: Christiane Holtschulte
Christiane Holtschulte studierte Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Germanistik in Bochum. Sie erarbeitet seit 2009 kollaborative, experimentelle Bühnen-Formate und organisiert Ausstellungen, bei denen sie mit Foto-Serien und Videokunst vertreten ist. Von 2013 bis 2015 war sie Assistenz der Künstlerischen Leitung und der Dramaturgie am FFT (Forum Freies Theater) Düsseldorf. Am Schauspiel Essen zeigt sie in der Spielzeit 16/17 eine Performance für Menschen ab 2 Jahren mit Tageslichtprojektor, Musik und Tanz.
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06 Produktionsassistenz: Sophia Roggenbuck
Sophia Roggenbuck hat Kultur, Ästhetik, Medien (M.A.) und Kulturmanagement (B.A.) studiert. Bei den Internationalen Beethovenfesten Bonn war sie als Volontärin im Bereich Marketing tätig. Zudem hat sie bei den Festivals der Freien Theaterszene Favoriten und Impulse im Bereich Produktion/Organisation sowie beim Kinder- und Jugendtheaterfestival WESTWIND mitgearbeitet.
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07 Veranstaltungstechnik: Marcel Nascimento
Marcel Nascimento ist Student der Szenischen Forschung (M.A.) an der Ruhr-Universität Bochum. Zuvor studierte er Theater- Film- und empirische Kulturwissenschaften an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Er arbeitete u. a. als freier Regieassistent in Mannheim und im Produktionsbüro der Theaterbiennale „Neue Stücke aus Europa“, Wiesbaden. Im Rahmen der Christoph Schlingensief-Gastprofessur von Rimini Protokoll wirkte er 2015 zusammen mit KommilitonInnen an der Pilotphase für „Truck Tracks Ruhr“ in Bochum mit.
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08 Fahrer: Rudolf Bühne